Rückblick Australien

Unsere Tour von Darwin nach Perth führte uns über raue Strassen, Flussbete, Sandpisten, wildes Niemandsland, an traumhafte Strände, in unzählige Schluchten und Nationalparks. Wir lernten aussergewöhnlich viele Schweizer und einige Australier kennen. Die Kontraste sind in jeder Hinsicht extrem. Wer einmal mit dem Australienvirus infiziert ist, kommt oftmals wieder hierher zurück. Der Kontinent ist so gross, so dass längst noch nicht alles erforscht ist.


Begegnungen

Die Lockerheit der Menschen in Australien ist zwar lässig, kann einem aber auch auf die Nerven gehen wenn sie in Gleichgültigkeit umschlägt. Who cares? Wer aber unterwegs wirklich im Sand stecken bleibt, den lässt man nicht im Stich, wie wir am eigenen Leib erfahren haben. Vielleicht, weil dies in Oz, wie man das Land auch nennt, überlebenswichtig sein kann. Auffallend viele Australier reisen für längere Zeit mit einem Offroadcamper durch ihr Land. Aber auch Schweizer haben wir in grosser Zahl angetroffen. Beeinrduckt hat uns eine Familie aus der Ostschweiz, die 2008 mit ihren 4 Kindern samt Container für 4 Jahre nach Westaustralien ausgewandert ist, heute aber wieder in der Schweiz leben. Oder der Schwede, der in den 60er-Jahren für Ericson das Handynetz in Westaustralien aufbauen half und nun das Land wieder besucht; die beiden jungen Aargauer, die mit dem eigenen Toyota Landcruiser das Land erkunden und damit einen lang gehegten Traum verwirklichen; die beiden pensionierten Apenzeller die sich schon seit der Kinderzeit kennen, beide für einige Jahre in Australien lebten und nun für 2 Monate gemeinsam unterwegs sind.... Einige andere Pensionierte wollen es auch noch einmal wissen und können ihre Lebens- und Reiseerfahrungen hier gut gebrauchen.


Tiere und Pflanzen

Die unbegrenzte Vielfalt an verschiedensten Tieren auf dem Land, im Wasser oder in der Luft allein lohnen die lange Reise nach Oz. Immer wieder entdeckten wir noch nie gesehene Lebewesen am Wegesrand. Einige davon sind nur auf diesem Kontinent anzutreffen, der sich vor Millionen von Jahren von Afrika abgespalten hat. Andere, wie z.B. die Hasen, wurden von den Europäern importiert und verursachen teilweise grosse Probleme. Einige Tiere sind auch giftig, beispielsweise der Steinfisch. Er ist perfekt getarnt und sieht wirklich wie ein Stein aus. Erst als Mara beim Fischen einen davon entdeckte, schauten wir ihn genauer an. Laut unserem Naturkundeführer ist er der giftigste Fisch überhaupt. Er greift nicht an. Für den, der versehentlich draufsteht, kann es aber innert 2 Stunden tödlich enden.

Viele Bäume und Pflanzen leben ausschliessen in Oz und haben sich den Lebensbedingungen perfekt angepasst, können dank Speicher teilweise ein Jahr ohne Wasser auskommen. Übrigens können auch die Riesenschildkröten bis zu einem Jahr ohne Wasser und Nahrung überleben. Fasziniert anzusehen sind die bis zu 7m hohen Grasbäume, die bis zu 1500 Jahre (kein Druckfehler!) alt werden.


Umwelt

Während der vergangenen 8 Wochen verbrauchten wir rund 200 Petflaschen (es gab leider keine Alternativlösung), ein Dutzend Konservendosen, 3 Batterien, Plastiktüten und anderes. Der Abfall landet hier in den Abfallcontainern und wird selten separat gesammelt. Ausser in den Grossstädten wird alles im Boden vergraben. Platz ist genügend da. Immerhin denkt man über Kehrichtverbrennungsanlagen nach. Eine kleine Gruppe wehrt sich gegen das Fracking, eine moderne Art, Erdgas zu gewinnen. Unter hohem Druck wird ein Gemisch aus Sand, Chemie u.a. in den Boden gepresst, damit das Gas an die Oberfläche befördert wird. Der Boden und das Grundwasser werden damit vergiftet, die Tiere verlieren ihre Lebensgrundlage. Wasser ist ein kostbares Gut. Mit Meerentsalzungsanlagen wird auch Wasser gewonnen. Der durchschnittliche Energieverbrauch ist sehr hoch, entsprechend auch die Nebenkostenabrechnungen der Australier.


Budget und Preise

Wir waren nach Kanada bereits an ein relativ hohes Preisniveau gewöhnt. Trotzdem waren wir schon am Ausgangspunkt Darwin im Norden von den teuren Unterkünften geschockt. Die hohen Preise haben auch mit den zahlreichen gutverdienenden Minenarbeitern zu tun.

 

Bei einem Kurs von Fr. 0.84 pro AUS$ gaben wir rund Fr. 5'500 aus für Benzin, Camping, Essen und Eintritte. Dazu kam die Automiete für 6 bzw. 5 Wochen (1 Woche wurde zurückerstattet infolge Panne und Warten auf das Ersatzauto) und die Unterkünfte in Perth. Wir übernachteten in airbnb-Unterkünften oder bei Geschwistern von Cathy. Insgesamt kommen wir damit auf Ausgaben von Sfr. 177 pro Tag im Durchschnitt. Auch dies ist noch budgetkonform. Am Ende der Reise hoffen wir, mit weniger als Sfr. 100 pro Tag auszukommen. Dies war mit ein Grund, weshalb wir einen grösseren Teil unserer Reise in asiatischen Ländern geplant haben.


Persönlich Frage an uns

Was hat dir am besten gefallen und was eher nicht?


Sandra: Buschcamping, die herrlichen Naturbadepools, die Wanderungen in den National- und Naturparks, die intensiven Farben im Francois Peron NP, die Vielfalt der Tier- und Pflanzenwelt und all die herzlichen Begegnungen haben für mich die Reise durch das Land der roten Erde geprägt. Die meiner Ansicht nach oft überaus lockere und unachtsame Art der Aussies würde mir, so glaube ich, auf längere Zeit teilweise Mühe bereiten.


Mara: Tauchen im Meer und Swimmingpool war cool und manchmal konnte ich in einer Schlucht von den Felsen ins Wasser springen. Das Haus in dem wir in der Zeit wo unser Auto kaputt war wohnen konnten hat mir gut gefallen. Ich habe Delphine von ganz nahe gesehen. Das war speziell. Dass ich mit Karly UNO spielen, ein Musikvideo aufnehmen und mich an Halloween verkleiden konnte war super. Der Sand am Strand war manchmal so heiss, dass ich mir fast die Füsse verbrennt habe. AUA!!!


Thomas: die Aussicht vom Cape Peron North auf die Wale und Rochen, der Karijni National Park mit den „heiligen Seen“ der Aboriginals und ein kühles VB oder XXXX (bekannte leichte australische Biersorten) am Abend bleiben unvergessen. Dass die gebrauchten Batterien hier nicht separat entsorgt werden, schockiert schon ein wenig, passt aber zum „easy going-Lifestyle“.  

 

Tom