Sandpisten-Feeling

Inzwischen haben wir schon vielfältigste Offroad-Erfahrungen gesammelt, inkl. Wellblechpisten und Flussdurchquerungen. Eine ganz besondere Piste ist die Strecke von Denham bis zum Cape Peron North im Francois Peron National Park. Sie besteht aus feinstem Sand. Einige die da waren, rieten uns mit unserem Fahrzeug ab, die Ostschweizer in Denham fanden, es wäre ein Kinderspiel. Wir mussten es also selber herausfinden.

Kurz nach Denham befindet sich die Station, wo der Luftdruck aller Pneus auf 16-20 PSI, also etwa bis auf die Hälfte des normalen Reifendrucks, reduziert werden muss. Das ist schon die halbe Miete. Unser Mitsubishi Triton 4x4 hat aber zwei Nachteile: einen langen Radstand und relativ geringe Höhe zum Unterboden. Ich musste also bei hohem Sand etwas scheller fahren als mit einem hohen Jeep, weil ich noch Sand pflügte. Allerdings auch nicht zu schnell, weil es mir in den Kurven die Gummis von den Felgen gerissen hätte. Mit viel Konzentration, Schweisstropfen und positivem Denken schafften wir es bis zum Camping an der Ostküste. Wir wurden belohnt mit einem traumhaften Strand und parkten dort im knöcheltiefen Sand.

Auch die 16 km bis zum Cape Peron ganz im Norden schafften wir am nächsten Morgen recht gut. Vom Aussichtspunkt sehen wir veschiedene Haie, Delphine, Rochenfamilien und Schildkröten schwimmen wie in einem riesigen Aquarium. Ein unvergessliches Erlebnis.

 

Den Rückweg fahre ich recht locker, habe jetzt schon etwas Vertrauen in meine Sandpistenerfahrung. Da passierts. Nach einer Kurve mit hohem Sand bleiben wir stecken, die Räder graben sich in den Sand ein, es geht nichts mehr. Erst nach dem zweiten Versuch, das Auto auszuschaufeln und erneutem Luftdruck ablassen gelingt die Rettung, auch Dank der Unterstützung eines jungen australischen erfahrenen Paares. Holz unterlegen, anschieben, 1 m im 4L (Kriechgang) zurück, dann im 4L vorwärts, bis wieder fester Sand und den Rädern zu spüren ist, dann weiter im 4H. Das sei ganz easy. Wir sind heilfroh, als wir wieder die Pumpstation erreichen und den Druck auf 30 bzw. 40 PSI erhöhen können. So muss sich ein Holländer fühlen, der im Winter zum ersten Mal über die Alpen fährt.

 

Tom