Siem Reap und Angkor

Siem Reap (gesprochen: Sim Rehap) mit seinen 90'000 Einwohnern ist der Ausgangsort, um die berühmten Angkor-Tempel zu besuchen. Nach den Richtlinien der Weltkulturorganisation dürfen im Bereich der Tempel nämlich keine Hotels und Gästehäuser gebaut werden. Nach der 12-stündigen Busfahrt (mit Liegebetten) von Sihanoukville nach Siem Reap suchen wir uns mit dem Tuk Tuk eine Bleibe. Der Ort ist ein Touristenmagnet. Viele Gästehäuser sind ausgebucht und es dauert eine Weile bis wir eine Unterkunft finden.

Wer durch den alten Markt Psah Chah mit den vielen Essensständen schlendert, vergisst gerne, wie arm das Land eigentlich ist. Eine Pubstreet zeigt vor allem Abends wie übervoll diese Stadt mit Touristen aus aller Welt ist. Der Psah Loe, ein Markt für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Produkte ca 1.5 km ausserhalb der Stadt, ist ein Fest für alle Sinne. Der Geruchsinn wird in der Nähe der Schweineköpfe, Kuhzungen und Fischecken manchmal überstrapaziert.


Ca. 10 km ausserhalb Siem Reap ist der Tonle-Sap-See, der grösste und fischreichste See in Südostasien, ein weiteres Touristenziel. Aufgrund seiner reichen Flora und Fauna wurde er von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt. Es können Touren zu den schwimmenden Dörfern (Häuser auf Stelzen) Kompong Khleang und Kompong Phluk gebucht werden.

Rund 8km südlich der Stadt besuchen wir eine kleine Schule für Englisch, Japanisch und Koreanisch. Volontäre ermöglichen es einheimischen Kindern, diese Sprache zu lernen. An öffentlichen Schulen können hier nämlich keine Sprachen erlernt werden. Die meisten Dorfbewohner halten sich hier ein ungewöhnliches Haustier: innerhalb der gemauerten Einfriedung tummeln sich Dutzende von grossen (Salzwasser-)krokodilen! Das Fleisch der Tiere wird am Markt verkauft. Ausserdem findet man dort auch schicke Handtaschen aus Krokodilleder.

 

Die weitläufigen Angkor-Tempel werden entweder mit dem Fahrrad, Tuk Tuk oder Taxi besichtigt. Unser Tuk Tuk-Fahrer erwartet uns um 5.30 Uhr und fährt uns zur Ticketstation, wo wir 2 Mal 20 US$ bezahlen. Mara fährt noch gratis mit. Wir starten beim Ta Prohm, wo die Mauern vom Wurzelwerk der Kapok-Bäume und Würgefeigen umschlungen werden. So muss es ausgesehen haben, als der Franzose Henri Mouhot im Jahr 1860 die vergessene Stadt im Urwald vorgefunden hat. Anfänglich glaubte ihm keiner, als er zu Hause von dieser Stadt berichtete. Mit Google earth konnte man es ja damals noch nicht überprüfen. Im Gegenuhrzeigersinn lassen wir uns um den grossen Rundweg fahen, bis wir schliesslich zum Sonnenuntergang beim Angkor Wat die Tour beenden. Trotz der grossen Anzahl Touristen sind wir beeindruckt von der Grösse dieser Heiligtümer, die den Königen aber auch als Verwaltungssitz dienten. Nur dank der gross angelegten künstlichen Seen für den Reisanbau war es damals möglich, solche Kunstwerke mit Tausenden von Arbeitern zu erstellen.


Tom