Hanoi - Cat Ba und zurück

Hanoi verliessen wir einen Tag früher als geplant. Unser Guesthouse an einer viel befahrenen Kreuzung an der Hàng Gai war uns zu laut und das Zimmer sehr schmuddelig. 

Mit dem ersten Bus gings's Richtung Osten zur touristischen Ha Long-Bucht, von wo aus die Boote um die vorgelagerten Inseln fahren. Wir tuckerten um die vielen aus dem Meer ragenden Kalksteinberge herum, die Stimmung gegen Sonnenuntergang war mystisch. Unterwegs hielt das Boot immer wieder an; wer wollte konnte die Höhlen besichtigen oder einen kurzen Kajakausflug unternehmen.

Unser Ziel war Cat Ba, eine Insel die zahlreiche Rucksacktouristen anzieht. Der Inselbus führte uns 20km durch die mit Regenwald bewaldete Gegend, wo auch die seltenen Goldkopflemuren leben. Das Hotelzimmer in Cat Ba Stadt im 8. Stock erlaubte einen traumhaften Ausblick aufs Meer und die vielen kleinen Fischerboote am Hafen. Der Besuch eines vietnamesischen Musikfestivals war so etwas wie unser Samstagabend-Ausgang. Zu Fuss erkundeten wir die drei gepflegten Sandstrände und zwei idyllische Resorts.

 

Gerne hätten wir hier noch ein paar Tage verlängert um die Insel zu erwandern, aber das plötzliche Kopfweh und hohe Fieber von Mara machten uns einen Strich durch die Rechnung. Auch die anderen Symptome trafen gut auf Malaria zu. Wir wollten Mara in ihrem Allgemeinzustand die Rückreise nach Hanoi möglichst ersparen und suchten so den örtlichen Spital der Insel auf. In dieser spartanisch eingerichteten Klinik wird kaum Englisch gesprochen und so wurde auch unser Angliegen eines Malariatests leider nicht verstanden. Auch die angeordneten Röntgen und Ultrasschalluntersuchung brachte uns nicht weiter. Nur ein spezifischer Bluttest kann Malaria und Denguefieber ausschliessen. Wir entschlossen uns deshalb am nächsten Tag doch ein grösseres Spital in Hanoi aufzusuchen, das uns von unserer internationalen Versicherung empfohlen wurde. Mit Schnellboot und Bus erreichten wir Hanoi in fünf Stunden. Der Spital ist sehr modern und entspricht etwa Schweizer Standard. Die Bluttests gaben Malaria und Denguefieberentwarnung. Es handelte sich um einen bakteriellen Infekt, der mit Infusionen und Antibiotika behandelt werden konnte. Es war Mara's erster Spitalaufenthalt ihres Lebens und wird ihr sicher in Erinnerung bleiben. Uns wurde wieder einmal bewusst, wie sehr man doch auch unterwegs auf gute Gesundheit angewiesen ist.

 

Die folgenden Tage bis zu Maras vollständigen Genesung verbrachten wir in Hanoi und lernten die Stadt diesmal von einer ganz anderen Seite kennen. Wir entdeckten so manche interessante Ecke, besuchten das Militärmuseum und auch eine Vorstellung des Wasserpuppentheaters durfte nicht fehlen. 

 

Tom